Curriculum der Cummanaha Workshop-Reihe 2025/26

Modul 1 & 2: Workshop vom 10. - 14. September 2025

Kontakt, Beziehung, Bindung
A. Vorstellung der Teilnehmer und des Programms

Struktur und soziale Regeln der Fortbildung

  • Vorstellung der Trainer*innen und Teilnehmer*innen

  • Soziale Regeln (keine gruppendynamischen Themen außerhalb der Gruppe, keine Gewalt, Ausreden lassen, Pünktlichkeit)

  • Trainer*innen

  • Teilnehmerrunde

  • Vorstellungsübung (Partnerübung: Zuhören)

B. Kontakt

Kontakt ist ein zentraler Begriff für die Beziehungsqualität im Zwischenmenschlichen, spielt in jeder Art von therapeutischer Tätigkeit eine wesentliche Rolle. Wir erforschen, was im Kontaktprozess eigentlich vor sich geht, welche Elemente zusammenwirken, insbesondere im Bereich der nonverbalen Kommunikation. Psychotherapeutische Kontaktmodelle, aus gestalt- und körpertherapeutischen Traditionen, werden darlegt.

„Berührung“ und „Berührtsein“, was haben sie mit Kontakt zu tun? Das Kontaktmodell der seinsorientierten Körpererfahrung „Zuwendung – Einstimmung – Gefühlsanklang“ wird in praktischen Partnerübungen erfahrbar gemacht und erläutert.

Kontakt in Kontinuität mündet in Beziehung. Welches sind Grundelemente von Beziehung im körpertherapeutischen Kontext? Das ganze Spektrum des Spiegelns/Pacings, der verbalen und non-verbalen Kommunikationselemente im Kontakt zwischen Menschen werden erläutert und eingeübt.

Körpertherapeutisch gelten Besonderheiten im Bereich Kontakt und Beziehung, denen wir uns zuwenden. Was unterscheidet eine reale von einer symbolischen Beziehung? Welche Konsequenzen hat diese Unterscheidung für die körpertherapeutische Arbeit, und welche Fallstricke können sich aus der Nichtunterscheidung ergeben? Was bedeuten Intimität der Berührung, Bindungsenergie und Regression in der körpertherapeutischen Herangehensweise? Welche spezifischen Übertragungsmuster ergeben sich daraus? Welche Rolle spielt die Beziehung im therapeutischen Prozess und wie wird die achtsame Beziehung zum Fundament und zum Handwerkzeug eines Transformationsprozesses? Welche Grenzen sind zu berücksichtigen?

Diese Themen werden wie immer durch ausführliche Selbsterfahrungseinheiten erfahrbar und integrierbar gemacht.

Elemente des Kontakts

  • Zuwendung

  • Einstimmung

  • Gefühlsanklang

  • Selbsterfahrung/Übungen

Beziehung

  • Rapport herstellen

  • Affect attunement, Spiegelung, Pacing & Leading

  • Verbale und non-verbale Kommunikation

  • Selbsterfahrung/Übungen

Kontakt, Beziehung, Transformation

  • symbolische und reale Beziehung

  • ·Intimität und Berührung

  • Übertragungsbeziehung, Varianten

  • Besonderheiten körpertherapeutische Beziehungsarbeit

  • Selbsterfahrung/Übungen

Die Seele wurde bis vor wenigen Generationen und wird in vielen Kulturkreisen heute noch als spiritueller Wesenskern des Menschen betrachtet. Erst im Nachhall der Aufklärung entwickelte sich ein wissenschaftliches Verständnis der Seele als psychologisches Phänomen, als „psychischer Apparat“, als deren Pionier Sigmund Freud gilt. Haben damit spirituelle Dimensionen und ihr Verständnis von der menschlichen Seele all für allemal ihre Daseinsberechtigung verwirkt? Eine seinsorientierte Körpererfahrung schafft eine Brücke zwischen psychologischem und spirituellem Verständnis der menschlichen Seele, wie dies zudem für ihr Verständnis von Körper und Gefühlsleben gilt.

Bindung und Halt bilden dabei zentrale Kategorien. Die moderne Gehirnforschung hat gezeigt, dass der Mensch weitaus weniger rational funktioniert, als ihm sein Selbstbild vorgibt. Insbesondere in der pränatalen und präverbal-frühkindlichen Entwicklung spielen Körperlichkeit und Gefühlsleben eine dominante Rolle in der Beziehungsgestaltung des Menschen und seiner Umwelt.

Basierend auf den pränatalen Halterfahrungen des Fötus existiert ein Zellgedächtnis, das ein Zusammenwirken zwischen körperlich-energetischer Halterfahrung und vegetativen Reaktionsmustern repräsentiert. Dieser Zusammenhang wird ebenso erfahrbar gemacht wie die darauf aufbauenden diagnostischen Kategorien und körpertherapeutischen Herangehensweisen einer seinsorientierten Körpertherapie: Selbsthalt, Beziehungshalt und soziale Haltesysteme.

C. Bindungsenergetische Entwicklungen und ihre Bedeutung

Ins Thema leitende Übungen und Selbsterfahrung

Funktionen und Zusammenspiel von

  • Seele und Psyche (spirituelle und psychologische Seele, natürliche Spiritualität, Religion als Verschmelzung von Ego und Spiritualität, Mystik und spirituelles Modell des Egos, Verbindung zum Narzissmusbegriff)

  • Körper, Energie, Gefühlsleben (Energie, Erregung, Entregung, Pulsation, Empfindung, Gefühl, Emotion)

Pränatale Entwicklungen und Prägungen

Beziehung, Empfängnis, Schwangerschaft: energetische (= körperliche und psychische Blockierungsmuster)

Postnatale Entwicklungen und Prägungen

Geburt, Säuglingsphase, Kindheit, Halt- und Bindungserfahrungen, Selbsthalt Charakterpanzer und Ich-Entwick-lung, Beziehungshalt, sozialer und spiritueller Halt

Modul 3: Workshop vom 24. - 26. Oktober 2025

Energetische Prozesse in der Körperpsychotherapie

Wenn wir von energetischen Prozessen in der Körpertherapie sprechen, so beziehen wir uns auf die jahrtausendealten Vorstellungen über die Präsenz einer „Lebensenergie“. Unser Augenmerk gilt dabei auch den Lebensenergie-Modellen aus dem eigenen Kulturkreis (Mesmer, Reich). Hinzu tritt die Kardioenergetik (Herzenergetik), in der das Herz als Quelle und Motor lebensenergetischer Vorgänge erscheint. Das Herz entwickelt sich bereits in der 6. Woche in der vorgeburtlichen Entwicklung des Menschen und gilt spirituellen Traditionen als „Seelengrund“.

Ein Augenmerk richtet sich auf die funktionelle Identität von Lebensenergie und Gefühlsleben. Die Grundprinzipien von Erregungs- und Entregungsprozessen werden erläutert und praktisch erfahrbar gemacht. Die energetischen und psychischen Definitionen der Begriffe Empfindung, Gefühl und Emotion ermöglichen eine angemessene Diagnostik und ein adäquates Verständnis unterschiedlicher Persönlichkeitsprozesse des Menschen.

Reichs Theorie der emotionalen Blockierung und des Charakterpanzers wird hier das erste Mal berührt und in seinen praktischen Konsequenzen erläutert und erfahrbar gemacht. Katharsis als emotionale Ausdrucksbewegung auf höchster Erregungsstufe steht tranceartigen Entregungszuständen gegenüber. Beide bilden das Grundmuster energetischer Pulsation.

Pulsationsstörungen manifestieren sich in spezifischen Blockierungsmustern. Diese manifestieren sich in individuellen, gesellschaftlichen, kulturspezifischen und geschlechtsspezifischen Prägungen.

Lebensenergie

  • Mesmer, Reich und die Lebensenergie

  • Herzenergetik, Herzcode

  • Polyvagal-Theorie nach Stephen W. Porges

  • Selbsterfahrung/Übungen

Gefühlsleben

  • Erregung und Entregung

  • Empfindung, Gefühl, Emotion

  • Emotionsforschung und Emotionstheorien (Darwin, Ekman etc.)

  • Blockierungsprozesse des Gefühlslebens und des Herzens

  • Persönlichkeitsbildung und Charakter

  • Selbsterfahrung/Übungen dazu


Modul 4: Workshop vom 13. - 15. Februar 2026

Berührung in der Körperarbeit

Dass Berührung ein wichtiges Handwerkszeug einer professionellen Körperpsychotherapie darstellt, ist naheliegend. Welche Arten von therapeutischer Berührung zu unterscheiden sind und welche Funktionen ihnen zukommen, bildet ein Thema dieses Workshops.

Besonderes Augenmerk gilt der haltgebenden Berührung. Was sind entwicklungs­geschicht­liche Hintergründe und Funktionen von Halterfahrungen? Wie hängen Haltdefizite, Selbsthalt und Charakterpanzer zusammen?

Jede Berührung ist Informationsträger, die es mit der Intuition, jedoch nicht mit dem Verstand zu erfassen gilt. In einer Verbindung zwischen berührender Hand und dem Herzen des Berührenden spiegelt sich der zentrale Energiefluss im körperorientierten Kontaktprozessen.

Ausgedehnte Selbsterfahrungsmodule und Vertiefungen in Kleingruppen illustrieren den Lehrstoff dieses Workshops..

Körpertherapeutische Berührung, Formen, Ausrichtungen bzw. Wirkungen

  • nährende Berührung

  • katalytische Berührung

  • haltgebende Berührung

  • pulsatorische Berührung

  • herzliche Berührung

  • Selbsterfahrung/Übungen dazu

Berührung und Herzenergie

  • sich im Herzen berühren lassen

  • mit dem Herzen berühren

  • Selbsterfahrung/Übungen dazu


Modul 5 & 6: Workshop vom 25. - 29. März 2026

Atem I

Im 2. Teil des Atemworkshops wenden wir uns zunächst der Atemdiagnostik zu. Welche unterschiedlichen Atemmuster lassen sich feststellen? Welche Funktion und Bedeutung lassen sich ihnen zuordnen? Welche Persönlichkeitsprozesse gehen typischerweise mit ihnen einher? Aus diesen diagnostischen Hintergründen resultieren therapeutische Perspektiven und Herangehensweisen, die uns als Interventionen zur Verfügung stehen.

In der praktischen Atemarbeit geben wir einen Überblick über die unterschiedlichen atemtherapeutischen Schulen und Therapiemodelle, u. a. Rebirthing nach Leonard Orr, das Holotrope Atmen nach Stanislav Grof, sowie die Primärtherapie Arbeit nach Arthur Janov. Die prä- und perinatale Psychologie verweist dabei auf den Ursprung früher Traumata.

Ganzheitlich integrative Atemarbeit erweist sich als ein „Königsweg zum Unbewussten“. Sie öffnet Erinnerungsfenster zu verdrängten, belastenden Lebensereignissen und ermöglicht eine bewusste Regression, in der abgespaltene Gefühle dosiert erlebt, in einverleibten Spannungsmustern gelockert und im besten Fall sogar befreit und integriert werden können.

Atemdiagnostik

  • Einatmungshemmung

  • Ausatmungshemmung

  • Brustatmung

  • Bauchatmung

  • Selbsterfahrung/Übungen dazu

Atem und Regression

  • Bedeutende Atemschulen (Atemheilkunst nach Johannes L. Schmitt, Erfahrbarer Atem nach Ilse Middendorf, Rebirthing nach L. Orr, Holotropes Atmen nach Stanislav Grof)

  • Die perinatalen Matrizen nach Stanislav Grof

  • Zeugungsmatrix, Gebärmutter-Matrix, Plazenta-Trauma

  • Geburt, Geburtstrauma

  • Primärgefühle nach A. Janov

  • Kindheit/Pubertät/Erwachsenenalter

  • Selbsterfahrung/Übungen

Segmente und Chakren I

Wilhelm Reich, Vorläufer und Pionier ganzheitlicher Körpertherapien, entwickelte ein funktional-energetisches Modell des menschlichen Körpers, den er diagnostisch in 7 sog. „Segmente“ aufteilte. Diese „segmentale Anordnung der Panzerung“ wollte Reich funktional und nicht anatomisch verstanden wissen. Er sah in ihnen ringförmige Funktionsareale um die Längsachse des Körpers, in denen energetische Impulse gehemmt werden können. Reichs Modell ähnelt bis auf geringfügige Abweichungen der Chakren-Lehre, die den spirituellen Traditionen Asiens entstammt.

In Bezug auf Teile dieser asiatischen Traditionen nutzen wir Techniken angelehnt an das Kundaliniyoga, das durch Yogi Bhajan nach Europa gebracht und durch 3HO und in unse­rem Bezug durch Satya Singh Wester gelehrt wird.

Satya Singh Khalsa Wester, geboren 1949 in Haarlem in den Niederlanden, lebt in Ham­burg. Er war seit 1975 Schüler von Yogi Bhajan, seit 1977 Kundalini-Yoga-Lehrer und heu­te eine der Führungspersön­lich­keiten des Kundalini-Yoga weltweit. Satya Singh ist Aus­bil­der und Koordinator der größten und ältesten Kundalini-Yoga-Ausbildung in Deutschland sowie Autor des Klassikers Das Kundalini-Yoga-Handbuch. http://www.satyasingh.com.

Kundaliniyoga ist eine spirituelle Praxis, die den Fokus gezielt auf den Energiefluss im Körper legt. Der Fitnessaspekt steht eher im Hintergrund, auch wenn die Übungen körperlich sehr fordernd sein können. Ursprung des Kundaliniyoga ist der Sikhismus, eine kleine Weltreligion, die einen Schöpfergott anerkennt, der nicht zwischen Religionen unterscheidet.

Diagnostik

  • Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Segmenten und Chakren

  • Das Augensegment nach WR (7. Chakra oder Kronen-Chakra, 6. Chakra oder auch Stirn-Chakra oder 3. Auge): funktionale Diagnostik, okulare Phase, latenter und aktueller Augenausdruck, Blockierungsmuster im Augensegment und Charaktertypologie

  • Das Mundsegment nach WR: funktionale Diagnostik, orale Phase, typische Blockierungsmuster im Mundsegment und Charaktertypologie

Praktische Anwendungen / Techniken

  • Prinzipien, Techniken, Hilfsmittel

  • Augenarbeit (Licht, Bewegung, Augen-Gehirn-Modell, etc.)

  • Sonstige Techniken im okularen Segment

  • Mundsegment: Auflösung muskulärer Blockierungen (Masseter, Zunge, Mundboden, Lippen etc.)

Modul 7 & 8: Workshop vom 24. - 28. Juni 2026

Segmente und Chakren II & III

Diagnostik

  • Hals-Nacken-Segment nach WR (5. Chakra oder Hals-Chakra): funktionale Diagnostik, grundlegende Faktoren, die menschliche Stimme und ihre energetische Bedeutung, Blockierungsmuster im Hals-Nacken-Segment und Charaktertypologie

  • Das Herz-Segment nach WR (4. Chakra oder Herz-Chakra): funktionale Diagnostik, Herzenergetik nach VKD, Blockierungsmuster im Herzsegment und Charaktertypologie

  • Das Zwerchfell-Segment nach WR (3. Chakra oder auch Solarplexus/Sonnengeflecht-Chakra): funktionale Diagnostik, grundlegende Faktoren, die Bedeutung des Zwerchfell-Segment für die Atmung, typische Blockierungsmuster im Zwerchfell-Segment und Charaktertypologie.

  • Das Bauch-Segment nach WR (Hara, 2. Chakra oder Sexual-, auch Sakral-Chakra): funktionelle Diagnostik, grundlegende Faktoren, innere Organe, die dem Bauch-Segment zugeordnet werden.

  • Das Becken-Segment nach WR (1. Chakra oder auch Wurzel-Chakra): funktionelle Diagnostik, grundlegende Faktoren, Analität, genitale Sexualität, Orgasmusreflex und ihre Bedeutung.

Praktische Anwendungen / Techniken

  • Prinzipien, Techniken, Hilfsmittel

  • Das Hals-Nacken-Segment als Brücke zwischen Kopf und Körper: Ventilationen

  • Die Arbeit mit der Stimme und ihre Bedeutung, energetische Stimmtechniken

  • Hals-Nacken-Segment: Techniken zur Auflösung muskulärer Blockierungen (Nackenmuskulatur, Hingabehaltung etc.)

  • Das Herz-Segment: Binden und Verbinden (Selbstbeziehung und Objektbeziehung, Liebe und Spiritualität, Herz und Gehirn etc.), Herzhalt, Herzenergie, Seinsorientierung.

  • Das Zwerchfell-Segment/Solarplexus: Atemtechniken, Stimmtechniken, Inter­ventionen

  • Das Bauch-Segment: Binden und Verbinden (Selbstbeziehung und Objektbeziehung, Liebe und Spiritualität, Herz und Gehirn etc.)

  • Beckenpanzerung und seine Freisetzung, Beckenwut, Beckenlust, Orgasmusreflex und seine Blockierungen nach WR.

Modul 9, 10, 11: Workshop vom 13. - 19. Juli 2026

Atem II

Im 2. Teil zum Thema Atem widmen wir uns der Umsetzung und Anwendung des Hinter­grundwissens, welches wir über Atem und Atemstile, Energiefluss und -blockierungen, Kör­per-Segmente, Chakren, prä- und perinatales Verständnis präsentierten. Unsere Auf­merk­samkeit richtet sich dabei auf eine aktiv gestaltete Beziehungsaufnahme mit unse­ren Klienten.

Wir üben exemplarisch in dyadischen, triadischen oder in der Gesamtgruppe die Bezie­hungsaufnahme und Kontraktgestaltung, die Gestaltung von Arbeitsräumen und die Be­reit­stellung von Arbeitsmitteln. Damit verbinden sich verschiedene Settings und Tech­niken der Atemarbeit: Schwerpunkte bilden

  • die primärtherapeutische Mattenarbeit (vom „Hier und Jetzt“ aus den Impulsen des Körpers heraus ins „Dort und Damals“ und zurück in die Integration);

  • das Integrale Atmen (Technik der Hyperventilation unter Einbezug von Musik als „Öffner“ von Emotionen und Erweichung von Blockierungen/Panzerungen) im Einzelsetting und in der Gruppe;

  • körperpsychotherapeutische Interventionen mit Atemmustern, Körpersegmenten und Chakren;

  • Einsatz von Atem-, Regressions-, Stabilisierungs- und Stärkungsarbeit in der Körper­psychotherapie.

Wir laden die Teilnehmer ein, diese Schwerpunkte gemeinsam zu erforschen, unabhängig davon, ob dies in Einzel- oder Gruppenarbeit angewendet wird. Dabei unterstützen wir die Teilnehmenden nach Bedarf in der Modulation verschiedener Sequenzen und Set­tings, in denen sich erprobt werden kann (z. B. Morgenrundengestaltung, Einzelarbeit vor der Gruppe, Abendrundengestaltung, Vorbereitung und Durchführung einer gemeinsa­men Atemeinheit in der Gruppe, thematisch bezogene Atemarbeit, Formen der Selbst­-Unterstützung durch Atemarbeit). Die Agenda dieses Moduls ergänzen Fragestellungen aus der therapeutischen Praxis wie z. B.: „Wie kann ich Atemarbeit nutzen bei sexuellen Blockierungen?“, „Wie kann Atemarbeit zur Herzöffnung genutzt werden?“, „Wie lässt sich der Atem zur Selbstunterstützung in belastenden Situationen nutzen?“

Selbsterfahrungsangebote stehen hier im Vordergrund. Das Miteinanderüben fördert die innere Präsenz in der Arbeit mit Menschen und der sicheren Begleitung von Regressionsprozessen. Die Grundlagen des Integralen Atmens (eine Weiterentwicklung des von Stanislav Grof entwickelten Holotropen Atmens) sollen erfahren und die Grundprinzipien der Begleitung solcher Prozesse vermittelt werden. Gleiches gilt, entsprechend dem vorhandenen Zeitrahmen für die Einführung in die folgenden atemtherapeutischen Methodiken:

  • Anwendung des bisher Erlernten und Übertragung in Begleitung/Therapie

  • Integrales Atmen – angelehnt an das Holotrope Atmen von Stanislav Grof (erleben und anleiten)

  • Dunkelretreat/Dunkelerfahrung – angelehnt an tibetische und schamanische Praktiken der Dunkelerfahrung (erleben und anleiten)

  • Primärtherapeutische Mattenarbeit – nach Arthur Janov (erleben und anleiten)

  • Segment- und Chakrenarbeit: orgontherapeutische Interventionen nach Wilhelm Reich und Techniken aus der Tradition des Kundaliniyogas nach Yogi Bhajan (erleben und anleiten/begleiten)

Therapeutische Spezifikationen
  • Psychotherapeutische Spezifikationen in der Arbeit mit dem Körper und der Seele

  • Einzel- und gruppentherapeutische Arbeit (Unterschiede, Besonderheiten)

  • Gruppentherapie als zu bevorzugtes Lernfeld des Menschen: „Gruppenkörper“, „Gruppenherz“, Phasen und Dynamiken in Gruppen, interaktionelle Diagnostik, Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomene.

  • Arbeiten mit unterschiedlicher Klientel unter Berücksichtigung unterschiedlicher diagnostischer Systeme: körperorientierte Diagnostik, psychische Charakteristika/Diagnosen (auch unter Einbezug von ICD10 und 11), reichianische Charakterstrukturen, psycho-psychologisches Strukturniveau, seelische und spirituelle Aspekte, aktuelle Lebensthemen, Reifungswünsche, Wachstum, Entfremdung, Bindung und Verbundenheit mit sich selbst und anderen.

  • Kontaktzyklen der Gestalttherapie nach Perls

  • Beispiele von Interventionen verschiedenster Art, spezifisch an Nachfragendem und Begleitendem orientiert.

Transformatorische Arbeit

  • mit Individuen

  • mit Paaren

  • mit Gruppen

  • Selbsterfahrung/Übungen dazu

Module des Transformationsprozesses

  • Erstkontakt / Ausrichtung?

  • therapeutischer Vertrag

  • Verlaufsanalyse

  • Abschluss, Abschied, Ausblick

Transformationsprozess und Abschluss

Dem therapeutischen Kontext angemessen als zentraler Begriff ist die „therapeutische Haltung“. Elemente einer angemessenen therapeutischen Haltung werden erläutert. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den Kontakt-prozessen im Alltag werden herausgearbeitet und verständlich gemacht.

Transformation wird verstanden als Aufhebung subjektiver Entfremdungserfahrungen und Rückverbindung zur inneren und äußeren Natur im integrativen Sinne: Aufhebung innerseelischer Antagonismen (Denken/Fühlen, Herz/Gehirn usw.) zugunsten einer Versöhnung und Kooperation dieser Selbstanteile, sowie dadurch bedingte Neuausrichtung des Lebensalltags und der Beziehungsgestaltungen.

Damit verbunden sind Fragen wie

  • Was braucht der Mensch – was wäre ein artgerechtes Dasein?

  • Was braucht die Welt – wie können wir als Teil der Welt und als Begleiter dem Leben dienen?

  • Wer bin ich in Beziehung – zu mir selbst, zu anderen? Welche „Haltesysteme“ begleiten mich durch das Leben (Selbsthalt, Beziehungshalt, spiritueller Halt)

  • Wer bin ich als Begleitende in Beziehung (seinsorientierte Haltung versus narzisstische Kollusion)?


Atem-Körper-Bewusstsein begreift therapeutische Erfahrungen als kreativen, in Bindung eingebetteten Prozess, um sich und die Umwelt neu zu begreifen und dabei miteinander wertschätzend zu interagieren.

Rückverbindungsprozesse des Menschen mit der inneren und äußeren Natur leisten einen wichtigen Beitrag. Dazu gehört die Arbeit mit dem Körper und dem Atem mit und in der Natur, die Anbindung an natürliche Pulsationsvorgänge, z. B. Wachen und Schlafen, Aktivität und Entspannung, Erregung und Entregung, Aktivität und Passivität etc.

Eine sinnliche Aneignung der Lebensumwelt kann analytisch-begriffliche Haltungen kontrastieren und bereichern, z.B. haptisch (Strukturen), olfaktorisch (Gerüche), auditiv (Klänge, Naturgeräusche, Musik).

Fühlen und Intuition repräsentieren zentrale Ressourcen für jede Art körperorientierter Therapieprozesse. Dazu zählen wir u. a. Körperwahrnehmungen, Spüren, Wahrnehmen des anderen Menschen, auch auf der feinstofflichen Ebene, Atmung und Atemrhythmus etc.

Halt und Haltesysteme

  • Selbsthalt

  • Beziehungshalt

  • soziale Haltesysteme

  • spirituelle Haltesysteme

  • Selbsterfahrung/Übungen

Die therapeutische Haltung

  • Ethik

  • Haltungen, Werthaltungen, Standpunkte

  • Haltungen zu den Klienten

  • Wahrnehmung als Voraussetzung für die Arbeit mit Klienten

  • Intuition und Realitätsabgleich

  • Ich/Du-Verschmelzung und Differenzierung

  • Dialektische Achtsamkeit

  • Selbsterfahrung/Übungen

Das Curriculum für die gesamte Workshop-Reihe (11 Module) können Sie hier einsehen oder als pdf.-Datei herunterladen.

Frau sitzt in einem Fenster und liest
Frau sitzt in einem Fenster und liest